Wie alles begann ...

Mein Wunsch endlich aus der Kleinstadt zu verschwinden und raus in die "große weite Welt" zu gehen, habe ich schon von klein auf. Immer wenn Freunde und Bekannte, die in Großstädten leben, zu Besuch kamen, hab ich meine Eltern angefleht doch auch in eine große Stadt zu ziehen. Jedoch wollten sie dies nicht. Jede Klassenfahrt (ob Köln, Mannheim, Prag, Nancy) wurde richtig genossen. Dann kam der Tag an dem ich zu Verwandten nach Hamburg fahren konnte. Dort angekommen fühlte ich mich wie Zuhause. Es war so ein tolles Gefühl, ich habe so viel gesehen und erlebt, Menschen kennen gelernt, die einfach anders sind als die, die hier wohnen. Es ist alles so viel ruhiger und gelassener, nicht so hektisch oder distanziert. Nach dieser Reise wurde alles anders. Jeder kleine Gedanke drehte sich bei mir um Hamburg. Wenn ich auf der Autobahn war und ein Auto mit dem Kennzeichen HH an mir vorbei fuhr, bekam ich Glückgefühle und freute mich. Ist das nicht verrückt?? Wieso passiert das? Jeder Gedanke an die Zukunft, Gespräche über andere Städte drehte sich bei mir nur um Hamburg. Meine Mitmenschen konnten das nicht verstehen, überall schwärmte ich von Hamburg. Da Frankfurt am Main nicht allzu weit weg von mir ist, habe ich in der Zwischenzeit viele kleine Ecken davon kennen gelernt, jedoch kommt keine dieser an Hamburg heran. Dort habe ich dieses Wohlfühlgefühl nicht. In Frankfurt sind die Menschen hektisch, alle nur am rennen, Businesspeople .. ganz wichtige Menschen, jeder ist unfreundlich und versucht nicht zu viel von sich zu zeigen. Das stört mich. 

Im August bekam ich dann die Möglichkeit mich auf einen Stellenangebot zu bewerben. Nach langem hin und her, vielen Pro und Contra Listen und Gesprächen mit Freunden, habe ich mich entschieden es zu tun.